Wie lässt sich nun messen, ob ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgreich ist?
Während die Erfassung von Arbeitsunfähigkeit und Unfällen zur betrieblichen Praxis gehört, gestaltet sich die Messung weicher und gesundheitsbezogener Faktoren deutlich schwieriger. Zwar lassen sich Gesundheitswerte, Arbeitsfähigkeit, Zufriedenheit, Motivation, die soziale Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen durch Befragungen messen, jedoch handelt es sich hierbei um subjektive Einschätzungen der Beschäftigten ohne direkten Bezug zum Arbeitsunfähigkeitsgeschehen. Neben Krankenstand und subjektiver Einschätzung der Arbeitnehmer gilt es auch noch, die Arbeitsbedingungen zu erfassen - im Idealfall durch objektive Erhebungs- und Bewertungsverfahren. Anhand all dieser Erhebungen lassen sich Kennzahlen ableiten, die letztlich auch zur Erfolgsmessung eines BGM herangezogen werden können.
Von Kennzahlen zu einem Kennzahlensystem
Nicht nur das BGM selbst, sondern auch ein Kennzahlensystem benötigt ein oder mehrere Ziele. Möchte man BGM als System bewerten, die Teilnahme an und die Effekte von Maßnahmen messen oder ein Frühwarnsystem für auffällige Unternehmensbereiche/Abteilungen zur Hand haben? Sind diese Fragen beantwortet, gilt es entsprechende Kennzahlen zu definieren, deren Erhebung zu prüfen und sie in ein geeignetes System einzubinden.
Sie interessieren sich für den Aufbau und die Visualisierung eines Kennzahlensystems? Mehr ...
Der ROI ist eine typische Finanzkennzahl, die im Deutschen mit dem Begriff Rendite bzw. Kapitalrendite gleichgestellt wird. Er setzt den Nutzen bzw. Gewinn in Beziehung zum investierten Kapital und stellt dies in Form eines Verhältnisses dar (z. B. 1:3). Bezogen auf das Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) beinhaltet das investierte Kapital beispielsweise die Kosten für die Maßnahmen in einem BGM. Der Begriff Nutzen bzw. Gewinn bezieht sich auf die Kosteneinsparungen aufgrund der gesundheitsfördernden Maßnahmen, gemessen an den daraus resultierenden geringeren krankheitsbedingten Fehlzeiten und der geringeren Lohnfortzahlung.
Der Nutzen von betreiblicher Gesundheitsförderung ist wissenschaftlich untersucht und bestätigt worden. Studien belegen, dass durch spezifische Maßnahmen Gesundheitsrisiken reduziert, Krankheitshäufigkeiten gesenkt und gesundheitsbewusste Verhaltensweisen gefördert werden konnten. Im Schnitt zeigte sich ein positiver ROI von 1:2,7 (Pieper et al., 2015; iga-Report Nr. 28, auch iga-Report Nr. 40).
Gerne beraten wir Sie bei der Erstellung einer Nutzendarstellung! Mehr ...